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Detlef Jena

Weimar

Kleine Stadtgeschichte

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Umschlagmotive:

Vorderseite: Karl-August Denkmal (Dreamstime; ©Meinzahn);

Rückseite: Goethe und Schiller Denkmal (fotolia, Westend61)

Für
Ingeburg Margareta

BIBLIOGRAFISCHE INFORMATION DER
DEUTSCHEN NATIONALBIBLIOTHEK

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation

in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische

Angaben sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

ISBN 978-3-7917-3084-4

© 2019 by Verlag Friedrich Pustet, Regensburg

Reihen-/Umschlaggestaltung und Layout: Martin Veicht, Regensburg

Satz: Vollnhals Fotosatz, Neustadt a. d. Donau

Druck und Bindung: Friedrich Pustet, Regensburg

Printed in Germany 2019

eISBN 978-3-7917-6163-3 (epub)

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Kontakt und Bestellungen unter verlag@pustet.de

Inhalt

Zum Geleit

Vorwort – Die Stadt als Bibliothek

Ein Ort nirgendwo in der Mitte Europas

Von der Ehringsdorferin bis zum Thüringer Reich: Ursprünge / Weimar trittbescheiden in die Geschichte ein / 1250 – Eine kleine Stadt wird geboren! / Weimars Stadtwappen / Historische Weichenstellung: Verwaltungszentrum und Nebenresidenz / Geschichte des Hornsteins

Im Sog der Weltenwende: Residenz fürstlicher Reformer

Die Stadt gerät in die deutsche Politik / Luther über die weltliche Obrigkeit / Herzog Johann verordnet die Reformation / Johann der Beständige / Gewinn aus der Niederlage im Schmalkaldischen Krieg / »Hauptstadt« eines kleinen Herzogtums / Kulturstadt im Geburtsstadium: Die Gründung der »Fruchtbringenden Gesellschaft« / Die Wilhelmsburg / Musikalischer Glanzpunkt für einen künftigen Musenhof: Johann Sebastian Bach / Anna Amalia: Startschuss für den Musenhof

Geburt eines Mythos – Klassisches Symbol der deutschen Kulturnation

Die Stadt horcht auf: Der Dichter des »Werther« kommt! / Goethe im Staatsdienst: Mehr Minister als Dichter! / Loblied Goethes auf Carl August / Goethes und Schillers Bund: Weimar gewinnt an Profil / Madame de Staël über Weimar / Das Ende der Klassik: Im Mahlstrom der Napoleonischen Kriege / Herzogin Louises Begegnung mit Napoleon im Oktober 1806 / Das Zweikaisertreffen von Erfurt: Menetekel kommenden Unheils / Das kleine Glück im Weltgetriebe: Die Stadt wird großherzogliche Residenz / Coudray und Hummel bereichern Stadtbild und Musikkultur an der Ilm / Clemens Wenzeslaus Coudray

Die Last des Erbes: Carl Friedrich verleiht Weimar das Gesicht biedermeierlicher Genügsamkeit

Ende einer Epoche: Goethe stirbt / Wie sich Weimar »nachklassisch« entwickelte / Was wird aus Goethes Erbe? – Tradition und Neuanfang / Franz Liszt: Der Hoffnungsträger kommt! / Im Wellenschlag der deutschen Revolution: Liszt bereichert das klassische Erbe / Freispruch für Franz Liszt! / Über den Entwurf einer Goethe-Stiftung

Die Dichtung folgt der Musik: In Erwartung eines »silbernen Zeitalters«

Sanfte Politik auf dem Weg in das Deutsche Reich / Aristokratische Pflege der klassischen Traditionen – Das Denkmal deutschen Weltgeistes! / Aus den Erinnerungen des Malers Friedrich Preller d. J. / Das Neue Museum

Das Erbe der Klassik erwacht im Kaiserreich zu neuem nationalem Leben

Endlich: Goethes Nachlass wird geöffnet / Das Goethe-und Schiller-Archiv als gestaltendes Zentrum / Weimars Ehrenbürger Friedrich Lienhard / Frühlingsblüten der Moderne an der Ilm

Epochenwandel – der schwierige Gang durch die Weimarer Republik

Ende der Fürstenherrschaft – kein Ende der klassischen Traditionen / Die Nationalversammlung und das republikanische Weimar / Das Bauhaus: Moderne Visionen nicht erwünscht / Walter Gropius über die Arbeit des Bauhauses

Eine nationalsozialistische Heimstatt Adolf Hitlers

Weimar im politischen Kalkül der NSDAP / 1932: Goethes 100. Todestag dient dem Führerkult / Ansprache zum 50-jährigen Bestehens der Goethe-Gesellschaft / Alltag im Nationalsozialismus / Das Gauforum: Ein Phantom bestimmt die Stadtplanung / Das Konzentrationslager Buchenwald

Historisches Zwischenspiel: Im Schaukasten der proletarischen Diktatur

Bittere Realität: Der geschändete Ettersberg / Konzentrationslager der Sieger / Unvereinbarkeit von Klassik und Parteilichkeit / Goethe, Thomas Mann und der Kalte Krieg / Thomas Manns Ansprache im Goethejahr 1949 / Zweigleisiger Umgang mit den Beschlüssen von Partei und Regierung / Sozialistische Konflikte: Holtzhauer und Fürnberg / Zwischen den Fronten: Die Goethe-Gesellschaft / Sozialistisches Kulturpanorama / Hans Cibulka – Weimar

Die säkulare Vision von einer europäischen Kulturstadt

Kurs auf das Kulturstadtjahr 1999 / Europa und die Welt blicken auf Weimar / Ein Ort deutschen Wesens und nationaler Geschichte / »Kosmos Weimar«

Anhang

Stadtplan / Zeittafel / Fürstliche Regenten über Weimar / Bildnachweis / Literatur (in Auswahl) / Register

Zum Geleit

Ein Buch »Kleine Stadtgeschichte« zu nennen und es dann über Weimar zu schreiben ist ein ehrgeiziges Vorhaben, umfasst die Geschichte der Stadt doch so viele Jahrhunderte und Epochen, hat sie doch unzählige Gesichter gesehen und Geschichten erlebt und füllt damit so manches Bücherregal. Selbst wenn man mit der Erzählung erst im Jahr 1250, dem Gründungsjahr Weimars, beginnt, lässt man die bedeutende Ur- und Frühgeschichte der Stadt und ihrer Umgebung außen vor. Und schon damit vermag man die Ausstellung eines gesamten Museums zu kuratieren.

Seitenweise könnte man dieses Buch mit Auflistungen prominenter Namen füllen und hätte noch nicht einen Satz geschrieben. Stattdessen gelingt es Detlef Jena, einen Querschnitt der Weimarer Geschichte zu erzählen und ihre immer wieder bedeutende, aber auch ambivalente Rolle im Laufe der Jahrhunderte zu akzentuieren.

Hier predigte schon Luther, dessen reformatorische Ansätze nicht selten Grundlage hitziger Diskussionen in Weimar wurden. Später ließen sich hier Goethe und Schiller nieder, schrieben u. a. »Iphigenie auf Tauris« und »Wilhelm Tell«. Johann Sebastian Bach und Franz Liszt prägten Weimar musikalisch und Herzogin Anna Amalia beeinflusste die Kulturentwicklung der Stadt maßgeblich. Paul Klee, Johannes Itten, Wassily Kandinsky und viele weitere Künstlerinnen und Künstler inspirierte die Stadt zu neuen Werken. Hier wurde das Bauhaus gegründet, von hier wurde es aber auch vertrieben. Man stellte »Entartete Kunst« aus und man errichtete ein Konzentrationslager auf dem Ettersberg, das uns bis heute Mahnung ist: Man blickt in Weimar zu großen Namen auf und man blickt hinab in geschichtliche Abgründe.

Die Geschichte der Stadt ist so spannend, facettenreich und ambivalent, dass erst die Summe der Erzählungen über Weimar ein Bild abgeben, das der Stadt gerecht wird. In diesen Reigen reiht sich die »Kleine Stadtgeschichte« ein und sticht dabei mit neuen Erkenntnissen des Autors, wissenswerten Anekdoten und Auszügen aus historischen Dokumenten hervor. Ich danke Herrn Jena und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie jenen, die dazu beigetragen haben, dass dieses Buch nun veröffentlicht vorliegt.

Weimar, im Juni 2019

Peter Kleine
Oberbürgermeister

Vorwort – Die Stadt als Bibliothek

Die Stadt Weimar ist der Sammelpunkt einer großen Zahl berühmter Schriftsteller, deren Schriften, in ganz Deutschland gelesen, großen Einfluss auf die öffentliche Meinung haben …
KAISER NAPOLEON I.

Weimar ist ohne die Geschichte des Umgangs mit dem Erbe der literarischen deutschen Klassik nicht denkbar. Die in Weimar und über die Stadt geschriebene Literatur füllt Bibliotheken. Das geflügelte Wort »In Weimar muss man entweder Goethe oder sein Schreiber sein« ist Programm und schließt im weiten Sinne Persönlichkeiten wie Johann Sebastian Bach, Friedrich Justin Bertuch, Franz Liszt, Johann Friedrich Preller oder die Meister des Bauhauses und viele Stadtbewohner ein.

Stadtgeschichten sind seit der Mitte des 18. Jahrhunderts verbürgt. All die vielen Erinnerungen, Reiseberichte, Dokumentationen, Monografien oder literarischen Darstellungen und poetischen Versuche standen bis zum Jahre 1918 im Lichte der Fürstenherrschaft. Beispielhaft Adelheid von Schorns Aufzeichnungen über das »nachklassische Weimar« oder auch Julius Schwabes »Erinnerungen eines alten Weimarers an die Goethezeit« – von den Zeugnissen Goethes, Wielands oder Herders und Schillers über das Leben in Weimar gar nicht zu reden. Aufzeichnungen über das »von unten« betrachtete Weimar wie z. B. von Franz David Gesky besitzen einen originellen Eigenwert. Und erst die Manuskripte der vielen geistvollen Damen – Schopenhauer, Egloffstein, Göchhausen, Krackow …!

Die Deutungshoheit über Persönlichkeiten und Ereignisse der Stadt lag bis 1918 primär in Weimar und an seinem Hof selbst. Nationale Bestrebungen zur Würdigung der Klassik, wie sie im 19. Jahrhundert in verschiedenen Projekten z. B. für eine Goethe-Stiftung zum Ausdruck kamen, standen und fielen mit dem Votum der Ernestiner. Nach der Novemberrevolution von 1918 änderte sich dieses Alleinstellungsmerkmal: Das Deutsche Reich knüpfte mit dem politisch geprägten Begriff »Weimarer Republik« an die humanistischen Traditionen der literarischen Klassik an und hoben sie auf die Ebene der Reichspolitik, ohne sie mit stabilen politischen Inhalten füllen zu können.

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Luftbild der Weimarer Altstadt, im Vordergrund das Stadtschloss, links der Platz der Demokratie.

Die Nationalsozialisten verwandelten Weimar von ihren politischen Zentralen in München und Berlin aus in die geliebte »Heimstatt des Führers« und nahmen Weimars Bürger quasi in Geiselhaft, indem sie auf dem Ettersberg mit dem KZ Buchenwald ein Beispiel höchster Menschenverachtung schufen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Thüringen für die »proletarische Diktatur« nach sowjetischem Vorbild requiriert. Die SED-Führung in Berlin betrachtete Weimar als Ausgangspunkt und Kern ihres Antifaschismus wie auch der sozialistischen Kulturpolitik. Im Kalten Krieg wurde die Stadt zum Aktionsfeld des deutsch-deutschen Kulturkampfs, der Freunde und Gegner auf beiden Seiten besaß und hie wie dort zu Höchstleistungen in der Erbe- und Traditionspflege anspornte. Die Gründung der »Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur« und das Fortbestehen der gesamtdeutschen »Goethe-Gesellschaft« waren sichtbarer Ausdruck des Widerstreits.

Mit dem Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland am Beginn der 1990er-Jahre trat für Weimar eine historisch nicht gekannte Situation ein: Zum ersten Mal in der Geschichte bestimmten weder ein Landesfürst noch ein »Führer« noch ein Generalsekretär, wie die Bürger über ihren Goethe zu denken hatten. Geistiges Nachsinnen um weltoffene Werte sollte von nun an allein den Grundregeln der freiheitlich demokratischen Wertegemeinschaft und der sozialen Marktwirtschaft folgen. Der aus historischen Gründen unendlich schwierige Weg dahin erhielt einen zielorientierten praktischen Impuls: Weimar wurde 1999 europäische Kulturhauptstadt – mit allen kurz- und langfristig wirkenden Konsequenzen.

Die Darstellung der Stadtgeschichte ruhte weder in der Zeit des Nationalsozialismus noch in der DDR. Wie kompliziert die Erkenntnisgewinnung in der DDR zwischen einer auf Quellen beruhenden soliden Forschungsarbeit und der sozialistischen Siegesgewissheit gerade im deutsch-deutschen Weimar gewesen ist, dokumentiert die 1975 veröffentlichte »Geschichte der Stadt Weimar« von Lothar Wallraf und Gitta Günther. Darüber hinaus hat sich z. B. Letztere über politische Grenzen hinweg auch in den letzten 25 Jahren um die Stadtgeschichte Weimars verdient gemacht.

Mit der »Wende« haben sich die methodischen Prinzipien historischer Betrachtungen verändert: Die Kulturgeschichte und das Leben von Persönlichkeiten sind ins Zentrum der Betrachtung getreten. Auch hier hat das Kulturstadtjahr determinierend gewirkt. Abgesehen von der Masse an Veröffentlichungen, die Vergangenheit und Gegenwart Weimars für den internationalen Tourismus aufschließen, haben einzelne Historiker und die neu formierten Institutionen der Klassik-Stiftung, des Landesarchivs oder des Stadtarchivs usw. umfassende Darstellungen veröffentlicht, deren Schwerpunkte eindeutig in der Kulturgeschichte liegen.

Die nun vorliegende Kleine Stadtgeschichte folgt diesem Trend, weil sie sich an die heutigen Besucher Weimars wendet, vor allem jedoch, weil sein Platz in der Geschichte objektiv durch die Kulturgeschichte bestimmt wird und sich das allgemeine öffentliche Interesse an der Weimarer Klassik, der Weimarer Musik und an der Weimarer Moderne orientiert. So ist es ganz natürlich, dass auch der Autor dieser Kleinen Stadtgeschichte den umfassenden und grundlegenden kulturhistorischen Arbeiten der ausgewiesenen Meister moderner Stadtgeschichtsschreibung Weimars, u. a. Friederike Schmidt-Möbus / Frank Möbus, Siegfried Seifert, Jochen Klauss, Volker Wahl, Gerhard Müller oder Annette Seemann, besondere Aufmerksamkeit und demütige Achtung zollt. Zugleich legt der Autor Wert darauf, dem Leser selbst in diesem durch die Reihenvorgaben knappen Rahmen eigene neue Erkenntnisse vorzustellen, die über vorgegebene Leitbilder hinausgehen.

Alle Leser, die in diesem Taschenbuch diese oder jene bedeutsame Persönlichkeit vermissen, dieses oder jenes Ereignis stärker betrachtet sehen wollen, werden auf das Literaturverzeichnis verwiesen – dort finden sich trotz des Auswahlcharakters durch den Verweis auf Quellen und literarische Arbeiten aus den letzten Jahrzehnten genügend einschlägige Titel, die der reichen Gesamtgeschichte dieser denkwürdigen Stadt gerecht werden.

Der Autor dankt dem Verlag Friedrich Pustet und der Lektorin Christiane Abspacher und der Gestalterin Julia Wagner für das Vertrauen, diese Kleine Stadtgeschichte angesichts der unermesslichen Literatur, die über Weimar in der Welt ist, schreiben zu dürfen.

Rockau, im Sommer 2019

Detlef Jena

Ein Ort nirgendwo in der Mitte Europas

Weit, hoch, herrlich der Blick
Rings ins Leben hinein!
Von Gebirg zu Gebirg
Schwebet der ewige Geist,
Ewigen Lebens ahndevoll
.
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE
AUF DEM
ETTERSBERG

Von der Ehringsdorferin bis zum Thüringer Reich: Weimars Ursprünge

Die Ur-Weimarerin lebte im heutigen Ortsteil Ehringsdorf. Kam sie nur zu Besuch, wer hat sie begleitet, war sie vor 200.000 Jahren oder früher hier? – Das sind Anfangsfragen an Weimar und dessen Geschichte. Tatsache ist, dass die Weimarer Mulde für die Urväter und Urmütter über Jahrtausende hinweg eine beliebte Verweilregion gewesen ist. Die relative Zeitlosigkeit hat den frühen Menschen begleitet, und der hat seine Schnurkeramiken und Glockenbecher, aber dann auch schon Äxte und Schmuck recht arglos liegen gelassen.

Das eifrig frequentierte Ilmtal lockte Ackerbauern und Viehzüchter an. Darüber vergingen Jahrtausende. Weimarer Gräberfelder aus den Jahren um 2000 v.Chr. erscheinen da schon fast modern! Kelten wie Germanen haben zwischen 1000 v. Chr. und 500 n. Chr. – grob überschlagen – wahre Schätze ihrer Stammeskulturen aus Haus, Hof, Acker und Wald, aber auch im kriegerischen Feld so fest in die Erde gepresst, dass die Ur- und Frühgeschichtsforscher allzeit gute Arbeit haben. Die frühen Thüringer (Toringi), formiert von ortsansässigen und aus dem Osten zugewanderten Stämmen, taten ein Übriges, um den Ortsnamen »Weimar« in die Welt zu bringen. Sie prägten den Begriff Vimari und bedachten damit ihre an einem heiligen See gelegene Kultstätte. Es wäre zu schön, wenn der Weimarer Schwansee gemeint gewesen wäre, der sich fabelhaft in die historische Gesamtvita der Stadt einpasst.

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Szenen aus dem Leben des Bonifatius: Heidentaufe (oben) und Märtyrertod (unten) im Fuldaer Sakramentar (Anfang 11. Jahrhundert)

Der Wichtigkeit Weimars angepasst erscheint auch seine Erwähnung als Knotenpunkt im großen Thüringer Königreich des 5./6. Jahrhunderts. Die Könige Bisin und Herminafried dürften Wimari besucht haben. Zumindest sprechen die Gold- und Silberfunde im späteren Jakobsviertel von der Existenz schon privilegierter Persönlichkeiten. Es war das Jahrhundert der Völkerwanderung, des Vorstoßes der Hunnen unter König Attila aus dem Innern Asiens, in dem das Thüringer Reich zu europäischer Größe gewachsen ist. Nach der Unterwerfung in der Schlacht an der Unstrut 531 durch ein fränkisches Heer und dem Untergang des Thüringer Reichs verlosch zugleich Wimaris bescheiden aufflackerndes Licht in der Geschichte. Abseits fränkischer Machtpolitik wurde erst ein Jahrhundert später durch die Merowinger ein Herzogtum Thüringen gegründet, und die Missionsreisen v. a. des heiligen Bonifatius zur Christianisierung führten 741 zur Gründung des Bistums Erfurt.

Die religiös-politische Aufwertung der Region erfasste auch das Ilmtal und förderte den Zuzug slawischer Siedler. Der überzeugende Beleg: ein befestigter Adelshof mit frühchristlicher Martins-Kirche als Kern einer auf Sesshaftigkeit orientierten Gemeinde. 899 tauchte in einer Urkunde des Kaisers Arnulf zum ersten Mal ein Ort namens Vvigmara auf. Weimars Annalen vermerken stolz die damit verbundene historische Ersterwähnung der Stadt. Ganz sicher ist die Vermutung allerdings nicht!

Im Vergleich zu den vorausgegangenen Zeiten nahm das Tempo der urbanen Evolution jetzt erheblich an Fahrt auf. Bereits 949 hat sich ein Adelsgeschlecht, das den modischen Vornamen Wilhelm favorisierte, in dem zur Burg ausgebauten Adelssitz etabliert. Prompt wurden die Wilhelme in regionale Händel verwickelt, unter denen die Bewohner auf dem ziemlich eng begrenzten Areal der späteren Jakobsvorstadt zu leiden hatten. Die dort siedelnden Menschen haben reichhaltige Artefakte hinterlassen. Ihre Namen, Gesichter oder gar Gefühle bleiben im Dunkel der Geschichte verborgen.

Weimar tritt bescheiden in die Geschichte ein

Sollte der Name Vvigmara aus dem Jahre 899 tatsächlich »unser« Weimar gemeint haben, so wurde daraus bis zum Jahre 975 Wimares – so in einer Urkunde König Ottos II. für das Kloster Fulda –, ein kleiner Ort mit frühmittelalterlichen Strukturen, möglicherweise gruppiert um eine Wasserburg, deren Herr Graf Wilhelm war. Die Grafen von Wimares dehnten ihren Besitz an der Saale aus und nahmen endlich den Titel der Grafen von Weimar-Orlamünde an.

Die Grafenburg stand vielleicht schon am Platz des späteren Weimarer Stadtschlosses. Schritt für Schritt wuchs die Siedlung als Versorgungsraum für die Burgherren zur Jakobsvorstadt heran. Eine ältere Linie der Grafen von Weimar-Orlamünde starb 1122 aus. Nach Erbstreitigkeiten fiel der Besitz schließlich an das Adelsgeschlecht der Askanier. Albrecht der Bär, Markgraf von Brandenburg, ließ seinen Sohn Hermann I. als Graf von Orlamünde-Weimar die thüringischen Besitzungen verwalten.

Die Askanier behaupteten sich über Jahrzehnte hinweg tapfer gegen die nicht minder unersättlichen Machtansprüche der Ludowinger – der Landgrafen von Thüringen. Sie verteidigten ihre Burg und gründeten im Oberenwimare ein Zisterzienserinnenkloster. Die Klosterkirche St. Peter und Paul wurde bis in das 13./14. Jahrhundert mehrfach umgebaut und erweitert – ein Beleg für die standhafte Etablierung der Grafschaft und dafür, dass Oberweimar neben der Jakobsvorstadt und der Burg zum dritten Siedlungskern der späteren Stadt heranwuchs.

1250 – Eine kleine Stadt wird geboren!

Um 1250 folgte ein historischer Schritt: Graf Hermann III. von Weimar-Orlamünde, dessen Wappen später als Stadtwappen dienen sollte, gründete offiziell die Stadt Weimar mit eigenem Marktrecht und niederer Gerichtsbarkeit. Zunächst nahm die befestigte innere Stadt nur den Raum des historischen Eisfeldes (der Name existiert heute noch) und des aktuellen Herderplatzes, des früheren Töpfermarktes, ein.

Ein Rathaus und die Kirche St. Peter dominierten einen Marktplatz; ein Gebäude für den ortsansässigen Deutschritterorden kam hinzu. Das Jakobstor, das Kegeltor und das Frauentor grenzten den Stadtkern gegenüber der Burg und der Jakobsvorstadt sowie dem Kloster in Oberweimar ab.

So trutzig und gegliedert das Gemeinwesen auch wirkte, es besaß einen gravierenden Nachteil: Weimar entstand abseits so bedeutender Handelsstraßen wie der via regia, die einen nachhaltigen Einfluss auf das Wachstum aller sie berührenden städtischen Zentren ausübten. Weimars wirtschaftliche Infrastruktur befriedigte eigene Bedürfnisse. Es besaß zugleich einen natürlichen Schutz: Die Ilm erlaubte ein verzweigtes Grabensystem, das durch Wälle oder Palisaden ergänzt wurde.

Aus der Gründungsperiode haben einige Details die Zeiten überlebt. 1262 dokumentierte z. B. ein Siegel mit der Inschrift sigilum civium nostrorum in Wimar eine organisierte Bürgerschaft mit eingesessenen Handwerkern, die u. a. in der Windischenoder Gerberstraße (Louvergasse) arbeiteten.

Wie fleißig Handwerker und Kaufleute auch in schlichten Behausungen wirkten: Verheerende Rückschläge blieben nicht aus. 1299 brannte nahezu die gesamte Stadt, einschließlich der Burg nieder. Der Wiederaufbau erweiterte den Stadtkern bis auf den heutigen Marktplatz. Ein neues Rathaus erleichterte der Verwaltung die Übersicht über das Tun der Bürger.

Hunderte Zuwanderer erwarben bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts das Bürgerrecht. Sie wussten es zu nutzen, dass Weimar sich seit 1348 selbst verwalten durfte, eine eigene Ratsverfassung besaß, Polizeirechte ausübte und seit 1370 über die eigene Finanzhoheit verfügte.

Die Bürger mussten für ihre eigene Sicherheit sorgen. Mit hohem Kostenaufwand errichteten sie Mauern, Türme und Tore aus Stein. Bis ins 16. Jahrhundert dauerte der Bau der Stadtbefestigungen. Ein doppelter Mauerring prägte das Stadtbild und festigte den Bürgerstolz, der auch in einer seit 1430 existierenden Schützengesellschaft zum Ausdruck kam, die sich bei der Verteidigung der Stadt ebenso bewährte wie bei ausgedehnten Schützenfesten.

HINTERGRUND

WEIMARS STADTWAPPEN

Der Löwe im herzbestreuten Schild ist zunächst das Wappen der Grafen von Weimar-Orlamünde gewesen. Seine ursprüngliche blaue Färbung geht auf die dänische Prinzessin Sophia, die Gemahlin Siegfrieds III. (1176–1206), zurück. Nach Übergang der Grafschaft in wettiner Besitz wurde es schwarz umgefärbt.

In der Zeit von 1938 bis 1945 wurde ein neues Stadtwappen verwendet: ein aus vier Adlerköpfen gebildetes, altrotes Hakenkreuz in Goldfassung, über das ein goldenes, vierspeichiges Rad gelegt war. Die heute gültige Wappenform wurde 1975 im Rahmen der 1000-Jahr-Feier Weimars eingeführt.

Es waren kriegerische Jahrzehnte. Ludowinger und das Geschlecht der Wettiner rangen verbissen um die Vorherrschaft in Thüringen. Die Grafen von Orlamünde-Weimar mussten sich 1346 den Wettinern beugen und verloren ihre Reichsunmittelbarkeit. 1382 fiel Weimar an die thüringische Linie der Wettiner, konnte daraus jedoch Vorteile ziehen.

Die neuen fürstlichen Herren betrachteten die Stadt als anheimelnden Ort, an dem es sich gemütlich leben ließ und von dem aus man seinen Besitz mit beschaulicher Gelassenheit verwalten konnte, natürlich nachdem die örtliche Administration standesgemäße städtebauliche Arrangements getroffen hatte.

Historische Weichenstellung: Verwaltungszentrum und Nebenresidenz

Frauentor-, Neutor-, Jakobs- und Kegeltorviertel nahmen städtebauliche Gestalt an. Mit der Jakobsvorstadt, dem vor den Toren gelegenen Laurentiusspital und der Marienkapelle sowie Oberweimar mit dem Kloster gewann die Stadt weiter an urbanem Aussehen. Sie profitierte von der kalkulierten Nachsicht des neuen Landesherrn, Friedrichs IV. des Friedfertigen, Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen. Der forderte zwar die üblichen Kriegsdienste ein, verlieh Weimar aber im September 1410 das Stadtrecht nach dem Vorbild seiner Geburtsstadt Weißensee.

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Das Weimarer Stadtwappen.

Die Privilegien schützten die Kommune nicht vor Pestepidemien. Durch den großen Brand von 1423 verlor sie die Hälfte der Wohnhäuser, die Burg, das Rathaus und die Kirche St. Peter. Weimar, das sich mit seinen Festungs- und Repräsentativbauten schon so hübsch gemausert hatte, musste Jahre um Jahre darum ringen, die Feuerschäden zu beseitigen. Selbst die neu errichtete Burg Hornstein wurde erst nach fast zwei Jahrzehnten fertig gestellt.

Der Wiederaufbau und die Ansiedlung landgräflicher Verwaltungen festigten die Stadtorganisation wie auch das Selbstbewusstsein der Bürger. Die ewigen Erbstreitigkeiten unter den Wettinern lähmten die Stadtentwicklung durchaus. Doch Weimar nahm den Kampf um seine Rechte und Privilegien auf und behauptete sich. Allerdings ohne jede Chance, in den Reigen der großen mittelalterlichen Reichsstädte mit ihren wohlhabenden Kaufleuten aufsteigen zu können.

1443 bestätigen Kurfürst Friedrich II. und Herzog Wilhelm III. der Tapfere von Sachsen dem Rat der Stadt die bereits geltenden Privilegien. Wilhelm nutzte Weimar sogar als bevorzugte Residenz. Er berücksichtigte dabei allerdings eher die Ärgernisse mit den rivalisierenden sächsischen Vettern als die liebliche Lage der Stadt. Die zählte damals etwa 1550 Steuerbürger in über 200 Häusern. Dass die Stadtkirche 1498 als dreischiffige Hallenkirche neu errichtet wurde, stärkte das Ansehen ebenso wie der Aufbau einer komplexeren Verwaltung. In den vier Stadtvierteln und Vorstädten gab es Kirchen und geweihte Kapellen. Zisterzienserinnen, Franziskanerinnen-Tertiarierinnen und Franziskaner unterhielten lebendige Klöster mit kultureller und wirtschaftlicher Ausstrahlung. Kommune und Kirchen betrieben vier Hospitäler, deren Leistungen bereits differenzierten Einkommensgruppen Rechnung trugen: Betuchte Bürger gingen in das Laurentiusspital vor dem alten Kegeltor und mieden das Nikolaushospital der Armen am Asbach.

HINTERGRUND

GESCHICHTE DES HORNSTEINS

Schon die Thüringer Könige hielten vermutlich im 6. Jahrhundert am Ufer der Ilm Hof. Graf Wilhelm von Weimar hielt unter Kaiser Otto II. im Hus tu Wymar einen Conventus magnus ab. Die Grafen von Weimar-Orlamünde bauten das Hus zur Wasserburg aus. 1299 brannte die hölzerne Burg ab, die von den Wettinern neu errichtet wurde. 1424 fiel sie mit der Stadt erneut dem Feuer zum Opfer. Wilhelm der Tapfere, der erste Wettiner, der hier längere Zeit Hof hielt, ließ die Burg als steinerne Anlage wieder aufbauen und bezog sie im Jahre 1439. Damals entstanden der heute noch existierende Hausmannsturm (von den Hofdamen spöttisch »Bastille« genannt) und der Torbau. Als Johann der Beständige 1513 in Weimar eine eigene Hofhaltung einrichtete, trug die Burg bereits den Namen »Hornstein«.

Ab 1535 wurde die spätgotische Burg durch die Baumeister Konrad Krebs und Nikolaus Gromann im Auftrag des Kurfürsten Johann Friedrich I. zum Renaissance-Schloss umgestaltet. Mit dem Grünen Haus war die Anlage 1604 fertig gestellt, noch als wehrhafte Schlossanlage und rings von Wassergräben umgeben. Am 2. August 1618 brannte das Schloss zur Hälfte nieder. Herzog Johann Ernst d. J. verpflichtete den italienischen Baumeister Giovanni Bonalino mit dem Wiederaufbau, der 1619 begann. Der Hornstein sollte einer aus Italien inspirierten Vierflügelanlage weichen, die allen repräsentativen Zwecken genügen konnte. Der zentrale Platz war einer Kirche zugedacht, die auch als einziges Gebäude fertig gestellt wurde.

Auch der Deutschritterorden beeinflusste das Leben in der Stadt spürbar. Selbst wenn heute nur noch der Name Rittergasse oder das Alte Gymnasium am Herderplatz als Nachfolgebau an den einstigen Hauptsitz der Brüder mit dem schwarzen Kreuz auf den weißen Mänteln erinnern, sie nahmen in allen Bereichen des politischen, religiösen, geistigen oder wirtschaftlichen Lebens eine gestaltende Position ein. Landesherr, Stadtrat, Kirche und Orden rangen z. B. über Jahre hinweg um die Abgrenzung ihrer Kompetenzen in der Schulbildung. Letztlich einigte man sich nach dem Machtwort des Landesherrn auf Kompromisse, die jeder Seite das Mitspracherecht bei der Besetzung von Lehrerstellen einräumten, ohne die Vorrechte der Kirche und des Deutschen Ordens zu gefährden. Man musste und wollte sich verständigen, denn schließlich ließen die Deutschritter die Stadtkirche St. Peter und Paul auf ihre Kosten neu aufbauen und erlaubten, dass die Kirche Grabstätte der Herrscherfamilie wurde.

Doch alle Bemühungen, aus Weimar eine Residenzstadt mit frühneuzeitlichen Ordnungsprinzipien wachsen zu lassen, stießen sich noch an mittelalterlichen Alltagsgewohnheiten der Ackerbürger. Schmutz, Gestank, Epidemien und härteste Arbeit begleiteten sie jeden Tag auf Schritt und Tritt. Von Goethes späterer Vision im »Osterspaziergang« des »Faust«, in dem sich die Menschen aus der »quetschenden Enge« ihrer dumpfen Straßen befreien, war Weimar am Beginn des 16. Jahrhunderts noch weit entfernt.

Die nach der berüchtigten »Leipziger Teilung« von 1485, in der die Wettiner ihren Besitz in einen »ernestiner« und einen »albertiner« Teil aufspalteten, zunehmenden Aufenthalte des Landesherrn auf der Weimarer Burg verlangten von den Stadtbürgern zusätzliche und ungewohnte Lasten. Dazu gehörten Aufwendungen zur Instandhaltung der Gebäude und Anlagen, für die Versorgung der Hofgesellschaft mit Nahrungsmitteln, Luxusgütern und Kleidung. Es ist jedoch sehr wenig darüber bekannt, welche Personen im Weimarer Handel und Gewerbe zu jener Zeit bereits in der Lage waren, die Bedürfnisse des Hofs zu erfüllen. Doch Turniere, Hoffeste oder Jagden bestaunten die Stadtbürger nicht nur als passive Gaffer aus der Ferne: Die Pracht des Hofes förderte Händler, Handwerker, Sänger, Gaukler oder Schausteller, ein städtisches Eigenleben zu entwickeln, und animierte die Bürger zu eigenem profitablem Tun – trotz der Fäkalien auf den Gassen, trotz der Strohdächer und trotz des Hausviehs, das jedermann vor die Füße lief, ob er nun grobe Leinengamaschen oder feine Schnallenschuhe trug.

Jährlich zu Pfingsten und im Oktober organisierte Weimar Jahrmärkte, auf denen alles gekauft und verkauft werden durfte, was die eigene Arbeit abwarf, und auf denen man die Lebensfreude ausspielen konnte. 1456 kamen die Viehmärkte hinzu, aus denen später der berühmte Zwiebelmarkt erwuchs. Ob in den ärmlichen Häusern der Ackerbürger, ob in der Burg, in Badehäusern, auf den Märkten – das Weimarer Bier, dessen Reinheitsgebot das Stadtbuch bereits 1348 festgelegt hatte, schmeckte überall, und hinsichtlich der Trinkfreude unterschieden sich die Bewohner von keiner anderen Stadt in den so vielschichtigen deutschen Landen. Da waren sich die Weimarer Bäcker und Müller, Fleischer und Knochenhauer, Schuster, Gerber, Leineweber, Wollweber, Tuchmacher oder Schneider in ihren Innungen und Zünften einig.

Ihre eigene Stadtordnung galt ihnen etwas. Das Stadthaus am Markt ging z. B. auf ein Lehen des Landgrafen aus dem 15. Jahrhundert zurück: Die Stadt durfte dort ein Kaufhaus mit Brot-, Fleisch-, Schuh- und Lederbänken einrichten, das auch anderen Gewerken und einem Schenkkeller zur Verfügung stand. Außerhalb des Gebäudes durften Waren nur auf dem Markt verkauft werden. Ein direkter Handel mit den Bauern war den Bürgern und Handwerkern im Interesse der städtischen Finanzen streng verboten.

Überschaut man die ca. 250 Jahre von der Stadtgründung bis zum Ende des 15. Jahrhunderts, so entwickelte sich Weimar im ständigen Wechselspiel zwischen der jeweiligen Landesherrschaft, der Kirche und der »frei machenden« Stadtluft zu einer bescheidenen Gemeinschaft von Handwerkern, Kaufleuten und Ackerbürgern. Von Weimar gingen in dieser langen Spanne jedoch keine nachhaltigen Impulse aus, die darauf hingedeutet hätten, dass die Stadt in einer Zeit, in der die Hanse den europäischen Markt beherrschte, Columbus Amerika entdeckte oder die Fugger riesige Kapitalien realisierten, irgendeine Beachtung oder gar Aufsehen erregende Stellung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation einnehmen könnte, weder in der Wirtschaft noch in der Kunst oder Kultur.

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Friedrich III. der Weise, Kurfürst von Sachsen. – Lithographie von Adolph Friedrich Kunike, um 1820.