Das Subsidiaritatsprinzip im kanonischen Recht so zu verankern, dass es zu einem verbindlichen Strukturgeber fur die Gesetzgebung in der Kirche wird, ist das Ziel dieser Dissertation. In der Spannung zwischen Einheit und Vielfalt in der katholischen Kirche und den unterschiedlichen Interessen kirchlicher Leitungsorgane auf universal- und partikularkirchlicher Ebene entwickelt der Autor in einem interdisziplinaren Forschungsansatz einen Subsidiaritatsfragebogen in Anlehnung an das Recht der Europaischen Union. Dieser findet Eingang in ein subsidiares Gesetzgebungsverfahren, das die Ausubung von kirchlicher Legislativgewalt verfassungsrechtlich an das Subsidiaritatsprinzip bindet. Entscheidungsprozesse werden grundlegend systematisiert und Transparenz im Rahmen kirchlicher Gesetzgebung gefordert, womit ein wichtiger Beitrag zur kirchlichen Organisationsentwicklung geleistet ist.