Das Gemalde der Virgen del Cerro, der Jungfrau im Silberberg, aus Potosi in Bolivien dokumentiert, wie einheimische Kunstler wahrend der Kolonialzeit Motive aus der Tradition der Anden in Bildern mit christlicher Ikonographie versteckten. Mit dieserwiderstndigen Praxis retteten sie Teile ihrer eigenen Kultur und schufen zugleich eine hybride Bild-Theologie. Deren wichtigste Elemente werden in der Arbeit mit Hilfe von Anstzen aus den postcolonial studies, der Bild-Philosophie und der Ethnologie entschlsselt. Dabei wird deutlich, dass die Verbindung von europisch- katholischen Frmmigkeitselementen mit Konzepten aus der andinen Kosmovision, wie den heiligen Bergen oder der Mutter Erde, die bolivianische Volksreligiositt bis heute prgt. Abschlieendweist der Autor nach, dass diese Art von andiner Theologie angesichts gegenwrtiger Herausforderungen wie der kologischen Krise erstaunliche Aktualitt besitzt.