Der Zusammenbruch des Ostblocks 1989/1991 stellte auch das Ende der bis dahin arbeitenden Geheimdienste dar. Sie hinterlieen, nachdem sie ihre Tatigkeit offiziell eingestellt hatten, ein hochexplosives Erbe, das bis zu diesem Zeitpunkt in "e;Giftschranken"e; sorgsam vor den Blicken der Offentlichkeit verwahrt worden war. Heute ist der uberwiegende Teil dieser Aktenbestande in Archive uberfuhrt worden, wo sie schrittweise zur Einsicht und der Forschung zur Verfugung gestellt werden. Doch was sagen die Hinterlassenschaften der Geheimdienste tatschlich ber die Epoche, in der sie angefertigt wurden, und ihre Akteure aus?Der Band zieht eine Zwischenbilanz zum Stand der Aufarbeitung anhand der Beispiele Deutschlands, Rumniens, der Slowakei, Tschechiens und Ungarns. Darber hinaus werden interdisziplinre Lesarten von Geheimdienstakten und ihre Produktivitt fr die Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaften diskutiert, ihre Aussagekraft hinterfragt und Mglichkeiten vorgestellt, das aus diesen Dokumenten gewonnene Wissen abzusichern. Ein besonderer Fokus wird dabei auf Minderheiten und Randgruppen gelegt.